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Passivhaus in Bobingen
Beate Limbacher

Passivhaus in Bobingen

Randbedingungen
Der Bau eines Einfamilienhauses nach Passivhaus-Standard bedingt eine kompakte Bauform (wärmebrückenfreie Konstruktion; günstiges A/V-Verhältnis) und ein Be- und Entlüftungssystem mit effizienter Wärmerückgewinnung. Die Ausrichtung des Grundstücks bzw. die Vorgaben des Bebauungsplans hätten den optimalen solaren Ertrag erschwert, deshalb wurde nach baulichen Lösungen gesucht, die das Ortsbild nicht beeinträchtigen.

Entwurf
Der höchste solare Eintrag wird bei Passivhäusern durch die Süd-Ausrichtung großer Fensterflächen erreicht. Auf o.g. Grundstück war durch den Grundstückszuschnitt eine Drehung des Hauses um 30° in Südwestrichtung erforderlich. Der solare Eintrag weicht dadurch vom Optimum ab. Als problematisch erwies sich die vorgeschriebene Bauweise I+D, da sich der solare Eintrag über Dachflächenfenster nur unbefriedigend realisieren lässt. Zum einen ist die dichte Einbindung großer Fenster in die Dachfläche technisch noch nicht ausgereift. Die derzeit auf dem Markt angebotenen Lösungsversuche sind außerdem noch sehr kostspielig. Zum anderen ist im Sommer die Gefahr der Überhitzung gegeben.

Das Passivhaus benötigt deshalb auf der Südwestseite vom Sockel bis zum First ausreichend vertikale Fensterflächen. Daher wurde abweichend von der vorgeschriebenen Bauweise I+D ein Quergiebel mit Dachgaube errichtet. Der Quergiebel weist bei kompakter Bauweise ein gutes A/V-Verhältnis auf, was sich positiv auf die Energiebilanz auswirkt. Der Quergiebel soll überwiegend begrünt werden, ein Zugang des Gründachs zur Pflege des Bewuchses ist über eine kleine Dachterrasse realisierbar. Die Dachgaube soll den solaren Eintrag im Dach sicherstellen und für eine Belichtung des Spitzbodens sorgen.

Baudaten
Wohn-/Nutzfläche: 163m²
Umbauter Raum: 1020m³
Anzahl der Bewohner: 3-4
Heizwärmebedarf: 15kWh/m²a
Baubeginn: 2009